Herz-Lungen-Wiederbelebungsmaßnahmen

Herz-Lungen-Wiederbelebungsmaßnahmen verbessern Überlebenschancen 

Jeden Augenblick könnten Sie folgende Situation bemerken. Es kollabiert eine Person unverhofft und dann? Was ist jetzt zu tun? Durch meine Berufserfahrung weiß ich genau um was es dabei geht, denn ich habe schon oft reanimieren müssen. Auffällig erfolgreich waren die Reanimationen meist dann, wenn Ersthelfer bereits mit den Herz-Lungen-Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen hatten. Es wäre hilfreich, wenn noch mehr Menschen die Herz-Lungen-Wiederbelebungsmaßnahmen anwenden würden. Jede hilfsbedürftige Person profitiert von diesen Erste-Hilfe-Sofortmaßnahmen, wenn diese schnell und ununterbrochen angewendet werden. Die Überlebenschancen können somit gesteigert bzw. deutlich verbessert werden.

Ein Laienhelfer braucht zur Reanimation nur seine Hände. Allein damit leistet er Großes. Von Vorteil ist, wenn die Grundlagen der Erste-Hilfe Sofortmaßnahmen bekannt sind, denn Zeit zum Überlegen hat man während der Herz-Lungen-Wiederbelebungsmaßnahmen wenig. In jedem Fall aber ist die „aktive Hilfe“ immer GOLD wert. 

Nur jeder zehnte Betroffene überlebt einen plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand, weil das Gehirn innerhalb von drei bis fünf Minuten ohne Erstversorgung einen irreversiblen Schaden nimmt. Damit das Blut und somit der Sauerstofftransport wieder zirkulieren kann, muss sofort mit einer Reanimation/Herzdruckmassage begonnen werden. Beginnen Sie mir den Sofortmaßnahmen auch deswegen, weil der Rettungsdienst durchschnittlich acht bis zehn Minuten bis zum Notfallort braucht.

Die Quote der Laienreanimation lag im Jahr 2019 in Deutschland mit 40% deutlich unter den Quoten anderer europäischer Länder. Schweden oder den Niederlanden erreichten eine Quote von bis zu 80%.

Da ist noch Luft nach oben!

Reanimationsleitlinien 2015 vom Deutschen Rat für Wiederbelebung in Kurzdarstellung

Reanimationsleitlinien 2015 | Kurzdarstellung

Dateigröße: 4 MB

Jahresbericht 2019 vom Deutschen Reanimationsregister

Reanimationsversorgung 2019 | Jahresbericht

Dateigröße: 14 MB

Reanimationsleitlinien 2015 vom Deutschen Rat für Wiederbelebung

Reanimationsleitlinien 2015 | Kompakt

Dateigröße: 6 MB

Reanimationsleitlinien 2021 | Kompakt

Dateigröße: 6,59 MB

Deutsche Reanimationsregister | UPDATE 2020

Prof. Dr. Jan-Thorsten Gräsner informiert zum Update 2020/21 und über die Highlights aus 2019. Interessant ist seine Aussage in der Minute 4:26.

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Wiederbelebung durchführen in Corona-Zeiten

Die Berichterstattung und die Veranschaulichung des Videos vom NDR ist gut gelungen und ebenso informativ. Einzige Ausnahme ist die Aussage, Zitat: „Die Beatmung in Corona-Zeiten in jedem Fall wegzulassen“. Dem stimmen wir nicht zu, denn eine Reanimation in Covid-19 Zeiten ist nicht alternativlos!

Alternativen:
  • die Beatmung nach persönlicher Abwägung oder
  • der Ausschluss einer Infektion der Person oder
  • das Kennen & das Können von Atemspenden oder
  • wenn mehrere helfende Personen anwesend sind

Bei Kindern, Vergiftungs- und Ertrinkungsunfällen muss  hingegen sogar beatmet werden.

COVID-19 Hinweis Mund-zu-Mund-Beatmung

Viele Fragen mit den passenden Antworten, im Umgang mit der Herzlungenwiederbelebung in der COVID-19 Pandemie, hat der Deutsche Rat für Wiederbelebung – German Resuscitation Council (GRC) am 04.12.2020 veröffentlicht. Das wichtigste davon haben wir hier zusammengestellt.

Zum Blogbeitrageitrag

Herz-Lungen Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen mit Defibrillator

Die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. demonstriert in diesen beiden Tutorials, wie Herz-Lungen-Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt werden aber auch, wie ein Automatischer Externer Defibrillator – AED in der Zweihelfermethode angewandt wird.

Wir empfehlen jedes Jahr an einem Erste-Hilfe Kurs dran teilzunehmen. Mit der  gewonnenen Sicherheit, kontrolliert man in Notfallsituationen Ängste & Panik und agiert mit Besonnenheit.

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prüfen ⇒ rufen ⇒ drücken

Eine gut durchgeführte Laienreanimation
ohne Atemspende, versorgt das Gehirn in den
ersten Minuten weiter mit Sauerstoff.

Bei sofortiger Herzdruckmassage ist die Wahrscheinlichkeit, dass die hilfsbedürftige Person unbeschadet überlebt, dass Zwei- bis Dreifache.

Diese Maßnahmen steigern die Überlebenschancen!

⇒ beatmen ⇒ aed

Wenn Sie die Herz-Lungen-Wiederbelebungsmaßnahmen (30:2) z.B. in einem Erste-Hilfe Lehrgang üben konnten, Sie über Fähigkeiten und Fertigkeiten verfügen, Sie sich eine Mund-zu-Mund/Nase-Beatmung zutrauen oder weitere Ersthelfer anwesend sind, dann sollte die Atemspende & der AED eingesetzt werden!

Diese Maßnahmen verbessern die Überlebenschancen!

Beobachten Sie wie jemand zusammenbricht oder finden Sie eine leblose Person, dann eilen Sie unter Einhaltung Ihres Eigenschutzes schnell zur Hilfe. 

Sprechen Sie die Person laut und deutlich an. Greifen Sie an die Schultern und schütteln Sie diese. Prüfen Sie dabei die Reaktion. 

Falls keine Reaktion erfolgt und die hilfsbedürftige Person nicht mehr oder nicht normal atmet (Schnappatmung), müssen sofort Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet werden.

Machen Sie auf sich bzw. auf die Notsituation aufmerksam und sprechen
Sie gezielt andere Personen an.

Konnten Sie weitere Ersthelfer gewinnen?

✔✔ Fordern Sie eine Person auf mit der Herzdruckmassage (HDM) zu beginnen oder den NOTRUF* 112 zu alarmieren!
(Notruf in der Schweiz 144)

Konnten Sie keinen Ersthelfer gewinnen?

✘✘ NOTRUF selbst alarmieren dann,
Herzdruckmassage sofort beginnen!

WICHTIG

Ruhe bewahren! Kurze Sätze bilden.
Den Einsatzgrund mit einem Stichwort benennen.
z.B. bewusstlose Person“ oder „Herzinfarkt oder Reanimation
Warten und nicht auflegen, der Disponent hat Fragen.

Alle Anrufe funktionieren im Festnetz und Mobilnetz ohne Vorwahl und sind GEBÜHRENFREI❢

Notruf 112
Leitstellendisponent
  1. Legen oder drehen Sie die hilfsbedürftige Person, auf einen festen Untergrund, in Rückenlage und knieen Sie sich neben dem Brustkorb der Person ab.
  2. Brust frei machen und einen Handballen über den anderen, in die Mitte des nackten Brustkorbes zwischen beiden Brustwarzen auflegen.
  3. Mit durchgestreckten Armen über dem Druckpunkt bei Erwachsenen mindestens 5cm bis maximal 6cm tief drücken.
  4. Entlasten Sie nach jeder einzelnen Herzdruck-massage den Brustkorb durch Ihr Eigengewicht. Den Druckpunkt mit den Handballen aber weiter fixieren.
  5. Punkt 3 und 4 abwechselnd 100- bis 120-mal die Minute durchführen. Ca. 2x HDM pro Sek. im Rhythmus des Songs „Stayin‘ Alive“ der Bee Gees. Jetzt anhören

Die Herzdruckmassage darf bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes nicht unterbrochen werden. Wenn möglich, sollten sich die Ersthelfer dabei alle zwei Minuten abwechseln.

  1. Hals überstrecken. (Hinterkopf zum Nacken)
    • Kinn hochziehen
    • die auf der Stirn liegenden Hand unterstützt, die überstreckte Kopfposition
  2. Mund der Person öffnen.
  3. Verschließen Sie mit Daumen und Zeigefinger Ihrer auf der Stirn liegenden Hand die Nase durch Zusammendrücken der weichen Nasenflügel.
  4. Atmen Sie normal ein und legen Sie Ihre Lippen um den Mund der hilfsbedürftigen Person und blasen Sie gleichmäßig und 1 Sekunde lang die erste Atemspende in deren Mund. Achten Sie auf eine gute Abdichtung. Kontrolle: der Brustkorb hebt sich an.
  5. Nehmen Sie Ihren Mund vom Patienten, während Sie den Hals überstrecken und das Kinn weiterhin hochziehen. Kontrolle: der Brustkorb senkt sich ab.
  6. Zweite Atemspende: wiederholen Sie alle Maßnahmen.

Unterbrechen Sie die wichtige Herzdruckmassage für die zwei Mund-zu-Mund Beatmungen nicht länger als 10 Sekunden. Setzen Sie den Rhythmus von 30 Herzdruckmassagen und 2 Beatmungen weiter fort, bis der Rettungsdienst übernimmt.

Mund-zu-Mund-Beatmung - Atemspende mit Beatmungshilfe/Beatmungstuch/Beatmungsmaske
COVID-19 Hinweis Mund-zu-Mund-Beatmung
Hinweisschild Defibrillator
Defibrillator als medizinisches Notfallgerät

Automatische Externe Defibrillatoren sind medizinische Notfallgeräte, die von Laien bedient und bei Wiederbelebungsmaßnahmen verwendet werden sollen.

Zu finden sind solche Automatische Externe Defibrillatoren (AED) in öffentlichen Gebäuden, Plätzen oder Apotheken. Erkundigen Sie sich auch in Ihrem Betrieb oder Unternehmen nach einem AED, damit Sie noch vor einem Notfall wissen, wo ein Defibrillator (AED) stationiert ist.

Das grünweiße Hinweisschild zeigt den Standort des Defibrillators an. Das Foto des Defibrillators mit der Aufschrift „keine Wartemarken“, habe ich zur Veranschaulichung in einem öffentlichen Gebäude selbst aufgenommen.

Der plötzliche Kreislaufstillstand stellt eine der Haupttodesursachen in Europa dar. In 76% dieser Notfälle konnte noch am Notfallort, kurz nach einem Kreislaufkollaps, ein Kammerflimmern festgestellt werden. 25-50% der Kammerflimmern, werden sonst erst zum Zeitpunkt der ersten Herzrhythmusanalyse diagnostiziert.

Die Überlebenschancen können sich von 50-70% verbessern, wenn in den ersten 3-5min nach einem Kreislaufkollaps eine frühzeitige Defibrillation der hilfsbedürftigen Person stattfindet.

Mein persönlicher Rat

Besuchen Sie mindestens 1x jährlich einen Erste-Hilfe Lehrgang. Anbieter sind Hilfsorganisationen aber auch Erste-Hilfe Unternehmen. Diese finden Sie ganz in Ihrer Nähe. Durch das Aneignen und Festigen von Fähigkeiten & Fertigkeiten gewinnen Sie die Sicherheit & Besonnenheit, um in Notfallsituationen agieren zu können.

Üben Sie das erlernte zusammen mit Ihren Kindern – diese werden begeistert sein!

Viel Erfolg!

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